Karten: die Gefühlswelt von Boby
Mit den 16 Bildern, die Boby in unterschiedlichen Stimmungen zeigen, können verschiedene mögliche Gefühle thematisiert werden.
Die eigenen Gefühle wahrzunehmen und einzuschätzen, ist für Kinder und oft auch für Erwachsene eine Herausforderung. Der eigenen Wahrnehmung zu trauen, ist umso schwieriger, wenn sich verschiedene Gefühle überlagern. Die Kinder sollen darin bestärkt werden, ihren eigenen Gefühlen und Wahrnehmungen zu trauen und in ihren Gefühlen ernst genommen werden. Dies ermöglicht es dem Kind zu erkennen, dass bestimmte Reaktionen resp. Verhaltensweisen (Aggressivität, Schüchternheit etc.) mit seinen Gefühlen zusammenhängen (Angst, Scham, Enttäuschung).
Wie vorgehen?
- Karten ausdrucken und ausschneiden
- Wo steht das Kind im Hinblick auf sein Erleben?
- Schrittweise vorgehen: Mit Bobys Gefühlen beginnen und dann die Verbindung zu den Gefühlen des Kindes herstellen
- Die Reaktionen auffangen und mit dem Kind bearbeiten
Ideen für den Einsatz der Karten:
Wie fühlt sich Boby?
Gefühle zu erkennen und sie zu benennen, gehört zu den Entwicklungsaufgaben von Kindern zwischen 4 und 8 Jahren. Je älter ein Kind ist, desto eher wird es in der Lage sein, auch komplexe Gefühle zu erkennen. Wählen Sie bestimmte Gefühlskarten aus oder lassen Sie das Kind selber auswählen.
Wie geht es dir heute?
Ganz zu Beginn der Sitzung kann mit Hilfe der Karten auf den aktuellen Gefühlszustand des Kindes eingegangen werden. Eine Möglichkeit wäre, selber eine Karte zu wählen, welche zu Ihrem Befinden passt und das Kind aufzufordern dasselbe zu tun. Oder aber Sie bitten das Kind gleich, für sich selber zu wählen und lassen es am Ende der Sitzung nochmals eine Karte ziehen. Vielleicht hat sich im Verlauf der Sitzung etwas verändert?
Die Geschichten mittels der Gefühlskarten begleiten
Legen Sie die Karten vor dem Kind aus, nachdem es sich es bequem gemacht hat. Sie können während der Geschichte an bestimmten Stellen Pausen machen oder dem Kind am Ende der Geschichte Fragen stellen. Zum Beispiel: „Wie fühlt sich Boby, wenn er ganz alleine zu Hause ist?“ Für manche Kinder ist es besonders zum Einstieg in die Diskussion einfacher, eine Karte zu wählen, als ein Gefühl zu benennen.
Die Karten im Zusammenhang mit konkreten Situationen einsetzen
Auch um konkrete Situationen mit einem Kind zu besprechen, können Sie auf die Karten zurückgreifen. Lassen Sie das Kind auf eine eindeutige Frage wie z.B. „Wie geht es dir in der Krippe?“ eine passende Karte wählen. Manche Fachpersonen arbeiten im Weiteren auch mit Abstufungen. Sie fragen zum Beispiel: „Bist du wütend oder bist du sehr wütend?“ und bitten das Kind, sich einzuschätzen.
In einem weiteren Schritt können bestimmte Reaktionen mit Gefühlen verbunden werden. Zum Beispiel: Warum macht Boby alle Blumentöpfe kaputt? Welche Gefühle könnte Boby dabei haben? Was machst du, wenn du solche Gefühle hast? Wie reagieren andere auf dich? Den Zusammenhang zwischen Gefühlen und Verhaltensweisen aufzuzeigen, ermöglicht es dem Kind, sich und seine Gefühle besser wahrzunehmen und zu lernen diese zu verbalisieren.
Teilen Sie Ihre Ideen mit anderen! Schreiben Sie uns, wenn Sie positive oder negative Erfahrungen mit der Nutzung der Karten gemacht haben.