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Erster Tag in der Schule

Boby blinzelt. Ist es schon morgen? Uahhh er reckt und streckt sich und kuschelt sich in sein Nestchen. Er bleibt ein bisschen liegen und plötzlich kommt es ihm in den Sinn: Heute ist die erste Stunde in der Hundeschule. Schon seit Wochen hat er sich darauf gefreut. All den Bällen und Stöcken hinterherrennen, das wird sicher lässig! Und hopp, schon ist er auf allen Vieren, schaut um sich herum und fragt sich, wo sein Herrchen Fred ist. Hat er etwa verschlafen?

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Boby rennt zum Schlafzimmer und öffnet mit einem Pfotenschlag die Türe: Da liegt er und schnarcht! Boby springt mit einem Satz aufs Bett und stupst Fred mit der Nase. Der dreht sich gähnend um und seufzt, „Was ist denn los? Warum weckst du mich um diese Zeit? Es ist doch noch tiefe Nacht!“ Boby glaubt, er hört schlecht. Wie konnte Fred nur vergessen, dass heute sein erster Schultag ist?

Oh je, Boby wird nervös, so werden sie nie pünktlich im Park sein! Er springt aus dem Zimmer, hält kurz an und denkt nach. Am besten gehe ich allein in die Hundeschule. Fred wird sicher wieder den ganzen Morgen nicht aus dem Bett zu bringen sein. Und schwups, schon ist er aus dem Haus. Er rennt den ganzen Weg und vergisst sogar Felix, dem Deutschen Schäferhund des Nachbarn, Hallo zu sagen.

Als Boby ausser Atem im Park ankommt, sieht er, dass alle anderen kleinen Hunde schon da sind. Alle sitzen stolz und voller Erwartung neben ihrem Herrchen oder ihrem Frauchen und warten gespannt bis die Stunde endlich anfängt. Boby stürmt auf sie zu und hält plötzlich an: Wo soll er nur sitzen, er ist ja ganz alleine. Das ist alles Freds Schuld. Wieso kann er nicht wie alle anderen sein? Boby kullert eine Träne runter, doch als er sich schon umdreht, um wegzurennen, hört er wie jemand ihm zuruft. Es ist Sebastian, der Hundeschulleiter, der seinen Namen ruft: „Boby, was machst du denn, komm zu uns, die Stunde beginnt gleich„. Unsicher tapst Boby zum Rest der Gruppe und schaut niedergeschlagen auf den Boden. „Was die wohl alle denken?„.

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Da kommt ein anderer kleiner Hund auf ihn zu: „Boby was ist denn? Du musst doch wegen dem nicht traurig sein! Ist doch nicht deine Schuld, wenn dein Herrchen nicht mitgekommen ist.“ Sebastian ruft Boby zu sich und sagt mit einem Lachen auf dem Gesicht: „Heute werde ich dein Herrchen sein und du wirst ganz schön viel rumrennen.“

Boby schaut erstaunt hoch. Sebastian wird ihm sicher viel beibringen, vielleicht sogar wie man über einen schmalen Balken balanciert. Beim Gedanken an all die neuen Dinge, die er gleich entdecken wird, verfliegt sein Kummer und er bellt freudig.

Jetzt, wo alle da sind, kann die Stunde beginnen: Eins, zwei, drei und die Hunde sind in alle Richtungen verteilt.

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